Tempelhofer Feld, Sonntag

Am Himmel hängen Drachen an langen Leinen, in den Bäumen hangeln kleine Mädchen kurze Äste entlang. Der Nebel filtert aus der Sonne Herbstelegien. Wem gilt das Gerüst, an dem Fetzen flattern, als hätte ein Indianerstamm hier vor Zeiten seine Toten bestattet? Ein paar Raben auf Totempfählen, zu Holz erstarrt. Halt: der da ist echt. Zuckt nicht mit einer Feder, spielt uns das Totemtier vor. Kann uns nicht täuschen – wir haben ihn landen sehen! Ein einsamer Baum hält an seinen Blättern fest. Das Gras tarnt sich eisgrau. Die Ferne ist überwindbar. Wir können im Warmen sein, ehe der Winter kommt.